Abgrenzung zur Psychologie - Clearing oder Therapie?


Die Psychologie sieht das Phänomen der Besessenheit als eine psychische Störung an, die metaphysische Dimension spielt keine Rolle. In der „internationalen Klassifikation psychischer Störungen der Weltgesundheitsorganisation“ (ICD-10) findet man die Diagnose „Trance- und Besessenheitszustände“. Sie wird dort den Dissoziativen Störungen zugeordnet ( F44.3).

Mit den "Trance- und Besessenheitszuständen" werden Störungen beschrieben, "bei denen ein zeitweiliger Verlust der persönlichen Identität und der vollständigen Wahrnehmung der Umgebung auftritt. In einigen Fällen verhält sich ein Mensch so, als ob er von einer anderen Persönlichkeit, einem Geist, einer Gottheit oder "einer Kraft" beherrscht wird“.

Trance- oder Besessenheitsphänomene sind nicht in jedem Fall als psychische Abweichungen zu werten. Diese Dissoziationsformen werden erst dann als psychische Störung diagnostiziert

  • wenn sie nicht als normaler Bestandteil allgemeiner kultureller oder religiöser Riten akzeptiert werden und
  • wenn sie in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen.

Weitere Merkmale zur Unterscheidung zwischen nicht krankhaften und krankhaften Besessenheitszuständen sind:

Nicht krankhaft:

  • Freiwillige Teilnahme an Riten, religiösen Handlungen
  • Befremdliche Erfahrung, aber eher als angenehm erlebt
  • Verbundenheit mit dem Universum
  • Innerlich erlebte Personifizierung als "Begleiter" oder "Beschützer"

Krankhaft:

  • Spontan und ungewollt, als Störung oder Leidenszustand empfunden
  • Verlust der Bewusstheit für die eigene Person, Aktionen werden unter "fremder" Kontrolle durchgeführt
  • Gefühl, von fremder Person in Besitz genommen zu werden, "Eindringling" (Fiedler, 2001)

Bei der Dissoziativen Identitätsstörung treten zwei oder mehrere unterscheidbare Identitäten oder Persönlichkeitszustände auf. Auch wenn diese sich sehr voneinander unterscheiden können, so werden sie doch als ein Teil der eigenen Persönlichkeit gesehen.

Dagegen werden bei Besessenheitszuständen äußere Geister oder Wesen beschrieben, die in den eigenen Körper eingedrungen sind und sich seiner bemächtigen.

Bei Besessenheitszuständen treten in der Regel nicht alle Symptome einer Schizophrenie auf. Vor allem formale Denkstörungen, katatone und „negative“ Symptome finden sich kaum.

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Realitätsbezug, der bei psychotischen Klienten in der Regel verschwindet, bei Klienten mit Besessenheitszuständen aber intakt bleibt. Die Bewusstseinszustände sind zwar dissoziiert, aber das Bewusstsein selbst ist klar, während es bei schizophrenen Klienten zu einer Fragmentierung des Bewusstseins kommt. Der Kontaktaufbau sowie der Aufbau einer therapeutischen Beziehung sind leichter bei Klienten mit Besessenheitsanzeichen. Auf Fragen und Interventionen wird klar Bezug genommen.

Das Gefühl der Besessenheit ist häufig verbunden mit einem Gefühl von Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit. Der Einfluss von außen ist übermächtig, und die eigenen Möglichkeiten etwas entgegenzusetzen werden als sehr gering eingeschätzt.

Basierend auf den Erkenntnissen der energetischen/spirituellen Arbeit und den unzweifelhaft bestehenden Zusammenhängen mit der Psychologie ergibt sich eine integrierende Vorgehensweise. Zum einen werden mit Methoden der Energiearbeit Chakren, Aurafelder und Person des Klienten von sämtlichen negativen bzw. fremden Energien gereinigt. Im weiteren Verlauf wird mit dem Klienten der „rote Faden“ im Leben herausgearbeitet. Dieser ist, ähnlich der Therapie bei Posttraumatischen Störungen (PTBS), einer der Gründe, weshalb es überhaupt zu Besetzungen kommen kann.

Der Klient hat immer eine Resonanz zur besetzenden Energie. Daher ist es wichtig, diese Resonanz zu harmonisieren. Ein Behandlungsziel ist darum die Erhöhung der Selbstwirksamkeit und der Eigenkontrolle, der Wiederaufbau der häufig gestörten sozialen Kontakte und die Förderung von Aktivität und Eigeninitiative – sprich den Klienten in ein (neues) Selbstbewußtsein zu führen. Neben einer abgewandelten tiefenpsychologischer Gesprächsführung nach C.Rogers kommen hier wiederum Energetische Methoden zum Einsatz, mit welchen sich die immer vorhandenen persönlichen Angststrukturen binnen Kürze harmonisieren lassen. Häufig erinnern sich die Klienten danach nicht einmal mehr an ihre vormaligen Ängste.

Sind die Angststrukturen aufgelöst, kommt es i.d.R. zu keinen neuen Besetzungen. Treten nach einem erfolgten Clearing und erfolgter Ablösung aller karmischen Strukturen neue Besetzungen auf liegt die eigentliche tiefe Ursache im Klienten selber. Die Erlebnisse in der Kindheit bzw. bis dahin noch nicht aufgedeckte traumatische Strukturen oder Erlebnisse führen, häufig verbunden mit intensiven Scham- oder Schuldgefühlen und/oder einem religiösen Hintergrund dazu, daß die „Schuld“ für die eigene Krankheit im Aussen gesucht wird. Böse Geister oder Besetzungen werden immer wieder selber kreiert um dem eigenen Leiden einen Ausdruck verleihen zu können und sind ein lauter Hilfeschrei der Seele. Bei diesen Klienten treten nach jedem Clearing gleiche oder ähnliche Bestzungen wieder auf. Nach den bisherigen Beobachtungen dauert es i.d.R. rund 14 Tage bis drei Wochen, bis eine Besetzung wieder komplett rekreiert ist. Es handelt sich jedoch dann nicht um eine richtige Fremdbesetzung, sondern um ein aus eigenem Wunsch und Gedankenkraft heraus - unbewußt - selber geschaffenes Elemental.

Hier kommen wir dann in den Bereich der echten Persönlichkeitsstörung, welche nicht erfolgreich mit energetischen Methoden oder Befreiungsarbeit behandelt werden kann. Ein Clearing vermag bei einer Borderline-Störung den evtl. traumatischen Hintergrund harmonisieren oder im Falle einer Psychose den inneren Druck zeitweilig heraus nehmen, es bedarf jedoch immer nachhaltiger schulmedizienisch/ psychotherapeutischer Hilfe.